Kurzbericht zur Podiumsdiskussion „Frauen, Terror und sexuelle Gewalt“ am 18.12.2018
Donnerstag 27. Dezember 18 17:30
von Gero Ambrosius
Fünf Stunden lang schlugen, misshandelten, vergewaltigten sie mehrere dutzend Frauen. Etwa dreihundert Männer aus der Umgebung. Sie fühlten sich im Recht. Die Frauen hatten den Fehler begangen, als Arbeitsmigrantinnen in Algerien tätig zu sein und dabei auf männliche Begleitung zu verzichten. Der Imam einer nahe gelegenen Moschee hatte gewütet über diese gotteslästerlichen Zustände und gefordert, dieses ehrlose Treiben müsste ein Ende haben.
Einer von vielen verstörenden Berichten, welche die Referentinnen der Podiumsdiskussion „Frauen, Terror und sexuelle Gewalt“ am 18.12.2018 in Berlin in Eingangsreferaten voranstellten. Berichte über religiös und kulturell begründete Gewalttaten gegen Frauen, von Zwangsheiraten über Gruppenvergewaltigungen und Genitalverstümmelungen bis zu Ehrenmorden. Naïla Chikhi, Gülşen Çelebi und Rebecca Schönenbach diskutierten, moderiert von Sigrid Hermann-Marschall, über die Hintergründe solcher Taten, über die Dimensionen dieser Problematik und über Strategien zu deren Überwindung.